Liebe Weinschwestern und -Brüder!

 

Am Montag dieser Woche haben Ede und ich eine weiteres Mini-Praktikum bei Matthias Apel in Nittel absolviert; es ging hauptsächlich um die jetzt anstehenden Laubarbeiten.

 

Am Dienstagmorgen haben wir dann das Gelernte im Weinberg auf der Halde in die Tat umgesetzt. Dabei haben wir jedoch festgestellt, dass ca. 90% der älteren Trauben und Blätter der Phoenix-Reben von einem Pilz befallen sind. Es könnte sein, dass der Befall durch die Frostvorschädigung im Mai begünstigt wurde. Die Trauben haben einen grauen Pilzüberzug und die Blätter haben kleine braune Flecken (siehe nachfolgendes Bild). Manche Trauben sind auch schlecht entwickelt und es zeigen sich sog. Verrieselungen.

 

Obwohl die Trauben den grauen Pilzüberzug haben, denke ich nicht, dass wir einen Oidium-Befall (echter Mehltau) haben, denn sonst hätten die Blätter grau-weiße Pilzflecken und -teppiche. M.E. muss es sich also um eine andere Erkrankung handeln.

 

Darüber hinaus meine ich auch im Sonnen-Gegenlicht gelbe Flecken auf den älteren Phoenix-Blättern gesehen zu haben; das könnte auf Peronospora (falscher Mehltau) hindeuten - dann wären wir echt in der Sch...! Die Blattunterseiten haben jedenfalls (noch!) keine Pilzteppiche.

 

Jüngere Blätter und Trauben der Phoenix-Reben sind nicht befallen; ebenso die Regent-Reben, wenn auch dort - wahrscheinlich auch aufgrund der Frostvorschädigung - eine schlechte Entwicklung festgestellt werden kann.

 

Am Donnerstag haben wir dann, um noch zu retten, was zu retten ist bzw. einen weiteren Befall zu verhindern, eine dritte Spritzung mit Netzschwefel-Spritzbrühe (Dosierung: 5g/l) durchgeführt. In etwa zehn bis 14 Tagen werden wir eine vierte Spritzung durchführen.

 

Am Freitag sind dann Laubarbeiten an den Reben im Dorfweinberg gemacht worden; es gab dort echten "Wildwuchs" an den alten Phoenix-Reben - erstaunlich nach dem traurigen Bild nach dem Schnitt vom Jahresanfang!

 

Die (wenigen) Trauben und die Blätter der alten Reben im Dorfweinberg sehen bis jetzt jedenfalls gesund aus. Wie gesagt, auch dort ist die zu erwartende Erntemenge gering.

 

Insgesamt müssen wir also mit einer eher schlechten Ernte in diesem Jahr rechnen - insbesondere im Vergleich zum hervorragenden letzten Jahr.

 

Mit weinbrüderlichen Grüßen,

 

Bernd

 19. Juli 2019

P.S. Genau über dem Eingang der Hütte auf der Halde haben sich ungebetene Gäste an den Nestbau gemacht: Hornissen! Wenn jemand Abhilfe weiß ... Ansonsten müssen wir sämtliche Trapezblech- und sonstigen Dachzugänge im Winter verschließen (evtl. mit Bauschaum?)

 

Foto vom 19. Juli 2019

 

Weinbergbewässerung

 

Besonders im letzten Jahr mussten wir leider feststellen, dass die Trockenphasen in der zweiten Sommerhälfte im Zuge des Klimawandels immer mehr zunehmen. Gerade in dieser Zeit ist der Wasserbedarf der Rebstöcke jedoch am höchsten. Mit einem neuen Bewässerungssystem versuchen wir nun zu verhindern,  dass unsere noch relativ jungen Reben leiden. Durch ausreichende Wasserzufuhr wird die Photosynthese-Leistung der Pflanzen bei beginnendem Trockenstress aufrechterhalten und die Qualität der Traubenbeeren steigt.

 

Wir haben uns für eine Tropfbewässerung entschieden weil die notwendige Ressource nur limitiert auf unserem Weinberg, in Tanks (gesammeltes Regenwasser), zur Verfügung steht. Oberirdisch verlegte Tropfer-Leitungen, benetzen die trockene Erde tröpfchenweise mit Wasser und versorgen die Weinreben mit dem dringend notwendigen Nass. Da Tropfanlagen das Wasser gezielt und mit geringem Verdunstungsverlust an die Weinstöcke abgeben, ist diese besonders sparsame Bewässerung unseres  Weinbergs ein großer Vorteil.

 

Neben einem erhöhten Zuckergrad der Traubenbeeren, werden ein ausgeglichenes Säureverhältnis und bessere Extrakt-Werte erreicht. Weiterhin sind die Weinstöcke widerstandsfähiger gegenüber Frost.

 

Im Weinberg

Ein Versuch, mit einer einfachen Plane Regenwasser zu sammeln und dann in die Tanks zu leiten.

 

 

 

 

 

Auf dieser Seite zeigen wir Fotos unseres ehemaligen Wingerts in Heiligenwald und des Weinbergs auf der Bergehalde in Landsweiler-Reden.

Der Wingert in Heiligenwald wird schon seit einigen Jahren nicht mehr bewirtschaftet.

Wir zeigen wie der Weinberg angelegt wurde und welch beschwerliche Arbeit das Pflanzen der Reben bedeutet.

Aber auch die kulturellen high light unseres letzten Weinfestes möchten wir vermitteln.

Wobei Essen und Trinken Kultur bedeutet.

Der Wingert in Heiligenwald
Der Wingert in Heiligenwald
Der Weinberg auf der Bergehalde in Landsweiler-Reden
Der Weinberg auf der Bergehalde in Landsweiler-Reden

 

Hier wird ein Weinberg angelegt.

 

 

In unserem Weinberg werden vorwiegend Keltertrauben aber auch Tafel-Trauben angebaut.

 

„Wir legen viel Wert auf einen naturnahen Anbau! Nur aus einem gesunden Weinberg heraus ist es möglich, Weine mit kristallklaren Fruchtaromen und komplexem Geschmack zu ernten, die das Terroir unserer Bergehalde widerspiegeln.“

 

Es ist vor allem der leichte Abraumboden und das besondere Klima unserer Region, die dem Wein einen so einzigartigen, fruchtigen Charakter verleihen sollen.

 

Der Zaun grenzt den Weinberg ab und soll ein Schutz gegen „Wildverbiss“ sein.