Einflüsse auf die Weinreben, Wahl des Anbaugebietes

 

Weinbruderschaft St. Vinzenz Heiligenwald, Frank Paulus-Rieth

 

 

Lage

 

Weinreben werden bevorzugt in steilen Lagen, wo sonst kaum etwas wächst, gepflanzt. Dadurch sind sie bei Überschwemmungen im Tal geschützt.

 

Die Steillage hat aber einen weiteren Vorteil.

 

Die höchste Intensität hat die Sonnenstrahlung wenn sie im rechten Winkel auf die Erde trifft. Im Frühjahr und Herbst ist dies eine besonders große positive Auswirkung.

 

Wir haben eine Süd-Süd-West Lage für unseren Weinberg, auf der Bergehalde Landsweiler Reden, gewählt da West, Ost oder Nord Lage eine geringere Sonnen-Einstrahlzeit hat. Südlage wäre optimal aber auf der Halde haben wir dann ggf. zu viel Ostwind. Unser gewähltes Anbaugebiet ist auch aus Gründen des bequemeren Arbeitens, also nicht so steil wie im Süden der Bergehalde ausgesucht worden.

 

Die Höhenlage unseres Wingerts wirkt sich aber auch etwas geringfügig negativ aus. Unser Wingert befindet sich auf ca. 350m über NN.

Je 100m Höhe sinkt die Mittlere Jahrestemperatur um ein halbes Grad Celsius, wir hatten in den letzten Jahren im Saarland ein Jahresmittel von 8,8 Grad Celsius.

 

Boden

 

Der Boden auf dem ein Rebstock angebaut wird entscheidet maßgeblich über den Geschmack des fertigen Weins. Man muss jedoch festhalten, dass es für den Menschen nur bedingt möglich ist, durch die genaue Auswahl des Bodens die Qualität des Weins zu beeinflussen, da es allein in Deutschland sicherlich mehr als 1000 verschiedene Bodenarten gibt.


Insgesamt kann man aber sagen, dass der Boden leicht, warm, durchlässig und gut zu entwässern sein sollte. Natürlich ist es auch sehr wichtig, dass der Boden genügen organische Stoffe und Mineralien enthält, damit die Rebpflanzen gut gedeihen können. So wie auf unserer Bergehalde.

 

Allgemein unterscheidet man zwischen Schieferböden, welche feine und relativ komplexe Weine hervorbringen, Vulkanböden, auf welchen feurige, füllige Weine entstehen, Kalkböden, die relativ kräftige Weine hervorbringen und Lehmböden, welche gehaltvolle Weine entstehen lassen. Ein Wein wird bei steinigem Boden eher feinfruchtig, bei sandigem Boden relativ leicht und bei schwerem Boden dementsprechend voll.

 

Diese Aussagen sind jedoch nur sehr oberflächlich und geben noch keine ganz genaue Auskunft über den endgültigen Geschmack eines Weins, da auch hier noch das Klima und die Rebsorte eine entscheidende Rolle spielen.


Man muss jedoch auch bedenken, dass man, auch wenn man eine Bodenoberfläche zu kennen meint, nur wenig über die wirklichen geologischen Verhältnisse darunter weiß, da diese sehr komplex und schwer zu erforschen sind.

 

 

Klima

 

Die Vegetationsperiode, damit ist das Austreiben der Reben und der Abwurf der Blätter gemeint liegt etwa bei 180 bis 250 Tagen.

Einen erheblichen Einfluss auf die Qualität und auch die Quantität der Reben und des Weines hat die Sonnenscheindauer und damit auch die Temperatur.

 

Die mittlere Jahres Lufttemperatur sollte möglichst 9 bis 21 Grad Celsius betragen,

man meint damit eine Lufttemperatur von ca. 0 Grad im Winter und ca. 20 Grad im Sommer.

Die günstigste mittlere Jahreslufttemperatur ist für Weiswein 9,5 bis 11,5 Grad Celsius und für Rotwein 10,5 bis 13 Grad.

 

Wie schon gesagt, im letzten Jahr waren das schon 8,8 Grad im Jahresmittel.

 

Für die Synthese des Zuckers im Blatt der Pflanze ist Licht absolut unerlässlich, aber zuviel belastet die Rebe mehr als es ihr nützt.

Mindestens sollten aber 1500 bis 1600 Stunden Sonnenschein sein.

Noch besser 1800 bis 2000 Sonnenstunden.

 

Mit einer Sonnenscheindauer von rund 1600 Stunden im Jahr 2010 liegen wir ganz gut.

 

Sonnenstunden waren auch im Jahr 2009 in Kirrberg mit 1736 und in Friedrichsthal mit 1417.

  

Ebenso existenziell wichtig für die Weinpflanzen wie das Licht ist auch das Wasser.

Hier ist die Menge und die Verteilung ausschlaggebend für die Qualität des Weins.

 

Nicht ganz positiv ist die Regenmenge von 931 Liter pro Quadratmeter im Saarland.

 

Gleichmäßig verteilt über den Winter, Juli und Anfang August wären 480 Liter optimal.

Eigentlich sind mehr als 700 Liter Wasser im Jahr schädlich für die Reben.